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Geschichte der Kirche

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Baugeschichte

Anstelle der ersten Kirche in Delmenhorst, die am heutigen Marktplatz gestanden haben soll und die 1538 zerstört wurde, wurde am Kirchplatz eine Fachwerkkirche errichtet. 1614 begründete Graf Anton II. von Oldenburg und Delmenhorst den 1619 beendeten Bau einer neuen Kirche. Sie war vermutlich von dem norddeutschen Künstler Ludwig Münstermann ausgestattet (Altar, Kanzel und sogenannter Gräflicher Stuhl) und bekam eine als Grablege für das Grafenhaus gedachte Gruft. 1789 entstand ein Neubau, dessen Umfassungsmauern (ohne Chorraum) noch heute bestehen.

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1908 wurde die Erweiterung der Kirche erforderlich, wobei der Altarraum angebaut und der Turm auf 54 Meter erhöht wurde. Dabei wurde der bisherige Eingang an der Südseite des Turms zur Westseite verlegt. [1] 1967 wurde der Innenraum neu gestaltet.

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Eingang ins Kirchenschiff

Über der Glastür steht die Inschrift „Lob, Preis und Ehr' sei allezeit der Heiligen Dreifaltigkeit", die sich seit 1967 auf den neuen Namen Stadtkirche „Zur Heiligen Dreifaltigkeit" bezieht und von Hermann Oetken (*1909; †1998) gemalt wurde. Oetken war ein Kirchenmaler der Region, der mit der Stadtkirchengemeinde eng verbunden war und lange Zeit dem Gemeindekirchenrat angehörte.

Epitaph

Die in der Südwand angebrachte kleine Steinskulptur, die den auferstandenen Christus zeigt, ist ein Epitaph (Gedenkstein) und stammt mit großer Wahrscheinlichkeit von der früheren Burg Delmenhorst. Es soll dort die Eingangstür oder eine Seitenwand der Schlosskapelle geschmückt haben. Als Entstehungszeit wird der Zeitraum von 1570 bis ungefähr 1600 angesehen.

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Dr. Karl Sichart beschäftigte sich Ende der 1920er-Jahre eingehend mit diesem Epitaph und kam zu dem Schluss, dass es zum Gedenken eines Arend von Elverfeld gestiftet sein muss.[2] Dieser war ab 1559 Drost (d. h. erster Verwaltungs- und Justizbeamter) von Delmenhorst und mit der Tochter des Kanzlers am Oldenburger Grafenhof, Elisabeth Vogt, in zweiter Ehe verheiratet. Die Wappen auf der Konsole sind den beiden Familien zuzuordnen. Die lateinische Inschrift frei nach Hiob lautet übersetzt: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt und ich am Jüngsten Tage von der Erde auferstehen werde." (Hiob 19, 25) Das Epitaph ist unvollständig, denn die Bekrönung, Säulen als Seitenteile und die Inschrifttafeln, die Aufschluss über die dazugehörige Familie geben könnten, fehlen.

Skulptur im Kirchenschiff

Die hohe Säule auf der Nordseite des Kirchenschiffes besteht aus drei Ebenen und repräsentiert die Trinität der christlichen Lehre. Sie prägte von 1967 an den Altarraum und wurde im Zuge der Umgestaltung im Jahr 2020 an einen neuen Platz umgesetzt, wo sie von allen Seiten besser und sogar von der Empore aus mit neuen Perspektiven entdeckt werden kann.

  • Die untere Ebene stellt die Schöpfung mit Pflanzen, Tieren, Adam und Eva dar.
  • Im mittleren Bereich schaut der leidende Gottesknecht (Jesaja 53, 1-5) auf die Gemeinde im Kirchenschiff. Zur Rückwand gewendet sind die Mutter Maria tief verschleiert und der Apostel Petrus, den man an dem ihm im Nacken sitzenden Hahn erkennt, zu sehen.
  • Der dritte, oberste Bereich der Säule deutet das Wirken des Heiligen Geistes in der Kirche an. Zu sehen sind dort Stephanus, der erste Diakon, und die Apostel Johannes und Paulus.

Die Säule ist ein Werk des Künstlers Karl-Henning Seemann (* 1934 in Wismar), der es 1967 für die neugestaltete Stadtkirche schuf.

Altarfenster

Im Jahre 1988 erhielt der Chorraum die farbigen Fenster. Sie haben das Pfingstgeschehen als Thema. Wilhelm Buschulte aus Unna hat die Fenster entworfen, in einer Werkstatt im Taunus wurden sie hergestellt. Sie sind aus „mundgeblasenen, opalisierenden und opaken farbigen Antikgläsern" (W. Buschulte) gestaltet. Damit ihre Farbigkeit und Wärme mehr in den Kirchenraum übermittelt werden können, wurde noch die rückwärtige weiße Wand errichtet.